* 10. Dezember 1897 in Winterreute, Ortsteil von Biberach an der Riß;
† 29. Oktober 1987 in Biberach an der Riß
Bräckle wurde als fünftes von neun Kindern einer Bauersfamilie in Winterreute geboren und war wegen einer misslungenen Pockenschutzimpfung von Kind an gehbehindert. Nach dem Besuch der Gewerbeschule in Biberach ging er 1917 an die Kunstgewerbeschule in Stuttgart. Ab 1918 studierte er an der dortigen Akademie der Bildenden Künste, unter anderem bei Christian Landenberger, Christian Speyer und Heinrich Altherr. Nach dem Studium kehrte er 1923 wieder nach Winterreute zurück. In den späten 1940er Jahren kam er durch den Architekten Hugo Häring mit Bildern von Kasimir Malewitsch in Kontakt, die in Biberach einlagerten.
Danach versuchte Bräckle, der zuvor hauptsächlich kleinformatige dörfliche Szenen der näheren Umgebung gemalt hatte, in großen Formaten konkrete Malerei mit der Landschaftsdarstellung zu verbinden. Dabei gelang ihm, nach Ansicht von Günther Wirth, durch zwei monochrome Farbflächen (Gelbes Feld, 1981) durch die Reduzier theit „ein Äußerstes an Einfachheit.“
Seit 1937 lebte er in bescheidenen Verhältnissen im Biberacher Wohngebiet Talfeld in seinem Haus, aus dem nach seinem Tode sein schlichtes Atelier in das Braith-Mali-Museum in Biberach originalgetreu übertragen wurde.
Das Ewige in der Natur zu erspüren und es für andere erlebbar zu machen, war für Bräckle ein Ziel seiner Kunst. Dies ist ihm mit seinen Blumenwiesen, Winterlandschaften, Rapsfeldern und vielen anderen atmosphärischen Landschaftsbildern gelungen.